Vor vielen hundert Jahren lebten auf dem Bierhügel bei Salzmünde die frechen Trolle. Sie versteckten sich dort in den Büschen und erschreckten die Wanderer.
Mit der Landgräfin Elisabeth von Thüringen fanden sie heraus, wie sie in einem Bierfass in den Ort rollen konnten. Danach mussten sie das Fass zwar wieder mühsam den Berg hinaufbefördern, aber den Spaß war es ihnen wert.
Sie kletterten auch auf vorbeifahrende Fuhrwerke und ließen sich per Anhalter mitnehmen. Auf diesem Weg gelangten sie an viele unbekannte Orte und erlebten spannende Abenteuer.
Vor vielen Jahren reiste die junge Landgräfin Elisabeth von Thüringen durch das Salzatal. Auf einem Hügel bei Salzmünde legte sie im Schatten alter Bäume eine Rast ein. Elisabeth saß auf einem moosbewachsenen Stein und ruhte sich aus. Da fiel auf einmal ihre mit bunten Blüten verzierte Haube ins Gras.
Was war das? Die Blütenhaube wackelte. Und wie aus dem Nichts hüpfte sie über die Wiese. Wie ein Frosch. Hatte sich da ein kleines Tier im Stoff verfangen?
Elisabeth hielt den Atem an. Auf Zehenspitzen schlich sie an die Kappe heran, griff nach den Bändern und wirbelte sie durch die Luft. Da kicherte und gackerte es laut um sie herum.
„Du meine Güte, wo bin ich denn hier hin geraten?“, fragte sich die junge Frau.
Eine zarte Stimme antwortete: „Eene, meene, molle, wir sind die sieben Trolle. Wer sitzt auf unserm Lieblingsstein, der soll ein Spielgefährte sein!“
Elisabeth überlegte kurz, dann sagte sie: „Wollt ihr mit mir spielen gehen, muss ich euch leibhaftig sehen.“
Eines Tages entdeckten die Trolle, dass die mit Rüben beladenen Wagen in die Zuckerfabrik fuhren. Und weil sie kleine Schleckermäuler waren, wollten sie einen Ausflug dahin unternehmen. Sie sprangen voller Vorfreude auf den nächsten Rübentransport. In Salzmünde hielt der Wagen unvermittelt an. Es kamen Leute mit Schaufeln und beförderten die Zuckerrüben unsanft vom Anhänger in eine Öffnung im Boden. Die Trolle machten sich ganz klein und versteckten sich. So fiel den Menschen nicht auf, dass blinde Passagiere im Sammelbecken namens Rübenschwemme landeten.
Dort standen unsere Trolle flink wieder auf und klopften sich den Staub von der Kleidung. Plötzlich merkten sie, dass ihre Füße nass wurden. Sie waren mitten in einem großen Wasserbecken, wo sich die Erdreste von den Feldfrüchten lösten und in einer riesigen Schlammpfütze sammelten. Die kleinen Trollfüße waren schon fast im Schlamm versunken und das Schmutzwasser stieg weiter an. Schnell suchten sie nach einer Möglichkeit zu entkommen. Sie kraxelten zu einer Stelle, an der Tageslicht zu sehen war.
Mit lautem Jubelschrei wollten sie schon hinausspringen. Da bremsten sie rasch wieder ab. Sonst wären sie in scharfe, drehende Messer gestürzt! Die Schnitzelmaschine! Sie zerteilte die gewaschenen Rüben in winzig kleine Stücke. Und als nächstes floss kochend heißes Wasser darüber.
Jonas und seine Freunde entdeckten, dass der Angelsport garnicht so langweilig war, wie es zuerst aussah. Mit ihren neuen, selbstgekauften Angeln, machte es sogar noch mehr Spaß.
Eines Tages wanderten die Trolle vom Bierhügel bei Salzmünde am Saaleufer entlang. Dabei fanden sie seltsame Stöcke, an denen lange Fäden ins Wasser hingen.
Wer beide Texte liest, findet heraus, was die zwei Geschichten miteinander zu tun haben.
© Tina Kaltofen. Alle Rechte vorbehalten.