Die Burg bei Kloschwitz

Oberhalb der Saale bei Kloschwitz stand vor vielen vielen Jahren eine alte Burg. Sie war weit hinweg übers Saaletal zu sehen.

Und auch wenn heute bis auf einen Wegweiser nichts mehr von ihr zu finden ist, so kann man sich doch vorstellen, dass sie Ort vieler spannender Geschichten gewesen sein könnte.

Für die Kürbisse ist es seit jeher eine große Ehre, die Menschen im Herbst satt zu machen und ihnen den Weg durch die aufsteigende Dunkelheit zu weisen. 

Ein Mal gab es aber einen kleinen Kürbis, der sich gar nicht auf die Erntedankzeit freute. Er weigerte sich, ausgehöhlt zu werden. Er wollte nicht als Suppe enden. Und beim Gedanken an die Kerze, die in seinem Bauch flackern sollte, wurde ihm mulmig. Er hatte Angst vor dem Feuer.

Den kleinen Kürbis hatte man gemeinsam mit seinen Verwandten geerntet und auf eine alte Burg bei Kloschwitz gebracht. 

Seit ein paar Tagen rumorte es auf der Burg. Die Erntezeit ging zu Ende und die Bewohner bereiteten das Erntedankfest vor. Sie schnitzten Kürbisse, stellten Kerzen, Fackeln und Laternen auf und lagerten die Gaben der Natur für den Winter ein. 

In all dem Trubel fiel dem kleinen Kürbis auf, dass von den zahlreichen Lichtern jeden Tag eins weniger zu sehen war. Sie erloschen nicht, wie man es vermuten würde. Nein, sie verschwanden einfach. Die Menschen stellten zwar hier und da ein neues Licht auf, aber je näher die Halloween-Nacht rückte, umso weniger leuchtete es auf dem Burghof.