Die Waschbärganoven am Blauen Auge in Lieskau

Die Lieskauer Gnome hegen und pflegen die alte Tongrube am Ortsrand und die Sträucher, Büsche und kleinen Obstbäume in der Umgebung. Eines nachts tauchen Fremde auf, richten Schaden an und hinterlassen Müll und Chaos. Aus Ärger und Wut entsteht eine Idee, die zu Verletzungen und viel schlechtem Gewissen führt.

Wer sich beide Seiten der Geschichte ansieht, erkennt was wirklich dahintersteckt. 

Vor einiger Zeit hatten die Lieskauer Gnome in einer alten Tongrube ihr Himmels-Observatorium angelegt. Jeden Tag schickten sie zwei Gnome aus, die nach dem rechten sahen. Die zwei, die an diesem Morgen eintrafen, trauten ihren Augen nicht: Viele zarte Zweige waren umgeknickt, Stöcke lagen wild herum und überall fand man angeknabberte Walnüsse und Reste von Eicheln und Kastanien.

Fassungslos liefen die Gnome einmal um die Tongrube herum. Dabei entdeckten sie noch mehr: Kleine Tatzenabdrücke im feuchten Erdboden und an einem Strauch hing ein graubraunes Fellbüschel. Keine Frage, hier waren Fremde langgestreift, hatten Schaden angerichtet, gestohlen und nicht mal ihren Müll weggeräumt!

Am Saaleufer bei Schiepzig lebten seit langem einige Waschbären. Die fühlten sich sehr wohl und hatten alles, was sie zum Leben brauchten.

Je weiter aber der Bau der Autobahnbrücke über die Saale voranschritt, umso ungemütlicher wurde es. Die Menschen mit ihren Baugeräten und ihrem Krach störten die Waschbären. Da beschloss eine Gruppe aus zwei älteren und zwei Jungtieren, sich nach einem ruhigeren Platz umzusehen. 

Bei einem Streifzug kamen sie in die Nähe von Lieskau und entdeckten die alte Tongrube.